Rosmarinsäure: Überblick zu Vorkommen und traditioneller Nutzung
Rosmarinsäure ist ein phenolischer Pflanzenstoff, der in zahlreichen Lamiaceae-Arten vorkommt. In historischen Kräuterbüchern wird sie indirekt über die jeweiligen Pflanzen beschrieben. Moderne Literatur konzentriert sich auf analytische Verfahren zur Bestimmung und auf Vergleiche der Gehaltswerte einzelner Pflanzenarten.
Chemische Struktur und Name
Rosmarinsäure (3-(3,4-Dihydroxyphenyl)-2-propenoic acid) ist eine Hydroxyzimtsäure. Der Name leitet sich nicht von Rosemary ab, sondern vom wissenschaftlichen Namen des Rosmarins (Rosmarinus officinalis), in welchem dieser Stoff zuerst konzentriert analysiert wurde. Die Struktur wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts aufgeklärt.
Botanisches Vorkommen
Die Familie der Lamiaceae (Lippenblütler) ist besonders reich an Rosmarinsäure. Sie findet sich konzentriert in Rosmarin, Salbei, Oregano, Thymian, Melisse und vielen anderen Gattungen dieser Familie. Auch in anderen Pflanzenfamilien kommt der Stoff vor, allerdings oft in niedrigeren Konzentrationen. Die Gehalte sind pflanzenteilspezifisch und werden durch Klima, Nährstoffverfügbarkeit und Wachstumsstadium beeinflusst.
Traditionelle Bedeutung
Rosmarinhaltige Pflanzen sind seit der Antike in europäischen, nahöstlichen und mediterranen Kulturen bekannt und verwendet worden. Historische Texte erwähnen Rosmarin, Salbei und verwandte Arten in medizinischen, kulinarischen und ritualen Kontexten. Die spezifische Rolle von Rosmarinsäure war jedoch nicht identifizierbar, da analytische Methoden fehlten.
Analytische Bestimmung
Moderne analytische Techniken wie High-Performance Liquid Chromatography (HPLC) und Tandem-Massenspektrometrie ermöglichen die genaue Quantifizierung von Rosmarinsäure in verschiedenen Pflanzenmaterialien. Die Entwicklung dieser Methoden hat zu einer großen Zahl vergleichender Studien geführt, in denen Gehalte zwischen Arten, Kultivaren und Anbaubedingungen dokumentiert wurden.
Forschungsperspektive
Die chemische und biochemische Forschung zu Rosmarinsäure umfasst vor allem Stabilitäts- und Reaktivitätsstudien. Es gibt auch systematische Analysen von Pflanzenmaterialien aus verschiedenen botanischen Gattungen und geographischen Herkunftsregionen. Die Bedeutung dieses Stoffs für die Gesamtphysiologie der Pflanzen ist nicht vollständig geklärt.